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Gestalten - Bauen - Testen - Gestalten - Bauen - Testen...

In der folgenden Phase haben wir für unsere beiden Konzeptideen mehrere Iterationsrunden durchlaufen und unsere Erkenntnisse in die jeweils nächste Runde einfließen lassen. Im ersten Iterationsschritt für unsere Konzeptidee, die sich mit vertikalen Arbeitsflächen und personalisierbaren Elementen beschäftigt, konnten wir bereits frühzeitig feststellen, dass eine mobile, für das gesamte Team bespielbare Fläche sehr positiven Anklang fand und häufig genutzt wurde. Auch die Personalisierbarkeit auf der anderen Seite wurde von den verschiedenen Teammitgliedern, die die Einheit jeweils für mehrere Tage testeten rege genutzt.


Das erste Teammitglied nutzte auch die personalisierbare Seite bevorzugt als Pinnwand für persönliche Notizen, Skizzen oder Wochenpläne. Auch die waagrechte Fläche wurde als Ablage für Ordner, Stifte und prsönliche Gegenstände genutzt. Der im unteren Teil angebrachte Stauraum wurde zwar auch genutzt, jedoch war auch auffällig, dass dort nur selten genutzte Unterlagen oder der Abfalleimer platziert wurden. Das zweite Teammitglied nutzte die personalisierbare Seite ebenfalls für persönliche Notizen, wie wichtige Telefonnummern oder das Anbringen von Ideenskizzen zum aktuellen Projekt. Dies hatte den Vorteil, visuelle Stimuli am persönlichen Arbeitsplatz auf Augenhöhe sichtbar machen zu können und erscheint speziell in Arbeitsumgebungen, die keinen persönlichen Arbeitsbereich vorsehen, eine spürbare Verbesserung zu sein. Eine weitere Modifikation, die vorgenommen wurde, war das Anbringen eines Kleiderhakens an der oberen Kante der Einheit. Dies wurde ebenfalls täglich von der Nutzerin in Anspruch genommen und wurde positiv bewertet.

In einer weiteren Iterationsrunde wurden von der Nutzerin weitere Elemente angebracht. Zunächst wurde im oberen Teil eine Art Bilderleiste befestigt, die nach unten hin mehrere Haken aufwies. Auf der Bilderleiste wurden verschiedene persönliche Gegenstände platziert und an den Haken wurden mit Hilfe von Maulklammern Testdrucke und andere Informationen aufgehängt. Anschließend wurde im mittleren Teil ein etwa 20 cm tiefer Regalboden angebracht, auf dem Pflanzen, Stiftehalter und andere Arbeitsutensilien ihren Platz fanden. Der Regalboden wurde in diesem Modell aus geschlitztem MDF angefertigt, was es ermöglichte auch auf dem Regalboden Visiten- oder Postkarten aufzustellen.



Im unteren Bereich wurde die waagrechte Fläche in diesem Fall nicht stark genutzt. Stattdessen wurden in diesem Bereich mehrere Gummibänder angebracht, die es ermöglichten, lose Blattsammlungen oder Hefter dort einzuspannen und zu verwahren. Dies erwies sich als praktisch, schaffte Ordnung und wurde von der Anwenderin gerne genutzt. Auch in diesem Fall war auffällig, dass das untere Fach wenig genutzt wurde. Dies lag, der Einschätzung der Testering zufolge, zum einen daran, dass dieser Bereich nicht gut zugänglich war und zum anderen wenig Flexibilität bot. So soll der Zugang zu diesem Bereich im nächsten Iterationsschritt an die Seite weichen und zudem Fächer und Schubladen bieten. Darüber hinaus wird dieser Bereich in der nächsten Iteration weniger breit geplant. Dafür wird im nächsten Versuch an der für alle nutzbaren Seite im unteren Bereich eine Ablage für Marker, Magnete und Haftnotizen geplant, da dieser Bereich nicht oder selten genutz wurde.


Im Falle des Telefon Jungles waren wir bereits im ersten Durchlauf von der entstandenen Raumwirkung positiv überrascht. Die schwarzen Stoffbahnen vermittelten zum einen ein Gefühl ausreichender Privatsphäre und boten zum anderen adäquaten visuellen Schutz. Gleichzeitig hatte man durch die versetzt angebrachten Stoffbahnen aber nicht das Gefühl zu eingeengt oder vom restlichen Raum abgeschnitten zu sein. Auch die Farbwahl fiel den Testenden positiv auf, so dass wir uns auch für die folgenden Versuche für die selbe Farbe entschieden haben.

Die akustische Schutzwirkung hingegen war stark verbesserungswürdig. Wurde im Telefon Jungle ein Telefonat geführt war der Unterschied zum Telefonat am offenen Arbeitsplatz minimal. Der von uns gewählte Molton erbrachte leider nicht den gewünschten Effekt. Dies legte die Vermutung nahe, dass entweder das gewählte Material zu wenig Schall absorbierte, die nach oben offene Konstruktion den Schall zu gut nach außen leitete oder das versetzte Anbringen der Stoffbahnen einer verbesserten Akustik kontraproduktiv entgegen wirkte. Daher galt es in den folgenden Iterationsrunden die Akustikwirkung des Dschungels zu verbessern.



Dafür haben wir zunächst versucht uns auf den innersten Raum zu beschränken und diesen nach oben hin abzudecken, um die akustischen Eigenschaften innerhalb dieses Raumes zu verbessern. Zudem haben wir das Material der einzelnen Stoffbahnen zunächst gedoppelt und schließlich verdreifacht, um so ein dickeres Material zu simulieren. Die vorgenommenen Maßnahmen haben sukzessive die Akustik verbessert, so dass man von außen eine Veränderung der Lautstärke durchaus wahrnehmen konnte. Leider war die Lautstärke des Gesprächs auch nach diesen Veränderungen noch so groß, dass ein nächster Schritt ein besseres Material für die Stoffbahnen erfordern würde.

Auf Grund der vielversprechenden Ergebnisse aus den vorangegangenen Versuchen zum Thema "Mobile Aufbewahrung", haben wir uns für die nun folgende Konzeptionsphase dazu entschieden, den Telefon Jungle zunächst hintenanzustellen und uns auf die Entwicklung eines Konzeptes zu fokussieren, das das Thema der mobilen Aufbewahrung aufgreift und sowohl eine Personalisierung zulässt als auch eine allgemein nutzbare vertikale Arbeitsfläche bieten kann.

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